Tendrel-Einheit in der Dualität
Lharampa Geshe Tarab Tulku XI. wurde 1935 in Tibet geboren und 1939 als reinkarnierter Tulku inthronisiert.
1959 musste er nach Indien fliehen.
Auf die Bitte des Dalai Lama ging er 1962 nach Kopenhagen, um in der Königlich-Dänischen Bibliothek die Sammlung von Prinz Peter zu sichten und zu übersetzen.
Hier lebte und lehrte er, bis er im September 2004 verstarb.
In seiner Ausbildung zum Lharampa Geshe an der Klosteruniversität Drepung in Indien hatte er die indo-tibetische Philosophie viele Jahre gründlich studiert. Mit einfachen Antworten gab er sich dabei niemals zufrieden, sondern drehte bildlich gesprochen "jeden Stein um"...
Interview https://youtu.be/4RHhm-akI_o?list=LL
Auf der Suche nach nicht religiös und kulturell geprägten Transformationsmethoden, die auch den Menschen im Westen nutzen könnten, essenzialisierte er aus dem traditionellen Kanon des Buddhismus ein Geistestraining in Theorie und Praxis heraus, das er die "Wissenschaft vom Bewusstsein und den Phänomenen" nannte.
In vierjährigen Trainingseinheiten übergab er diese Essenz als Tendrel-Einheit in der Dualität Pädagogen, Psychologen und anderen Heilberufen, indem er die Funktionsweisen des menschlichen Bewusstseins im Wach- und Traumzustand, in Sterbe- und Todesphasen sowie auf tiefsten Ebenen der Natur des Geistes anschaulich darlegte.
Ein wesentlicher Baustein seiner Lehre besteht in der Darlegung und tiefgründigen Erörterung des Phänomens "Selbst": es definiert sich aus sich stetig neu identifizierenden Selbstbezügen, die keinerlei Festigkeit besitzen, denn Geist/ Bewusstsein ist ENERGIE und nicht Materie.
Durch tiefgreifende Arbeit an und mit diesen Selbst-Identifikationen können emotionale Störungen, die aufgrund von energetischen Eindrücken in der eigenen Historie enstanden, transformiert oder gar gelöscht werden.
Nur eine falsche Sicht von der Beziehung zwischen Körper und Bewusstsein sowie von Subjekt und Objekt verhindern es, geistige Stärke zu entfalten.
Tarab Tulku entwickelte damit radikal neue Parameter für die Grundlagen eines gesunden Selbst und den Umgang mit Neurose und Trauma.
Dieses sein Lebens-Werk stellte er 2002 auf der interdisziplinären Konferenz Unity in Duality in München westlichen Wissenschaftlern und Seiner Heiligkeit Dalai Lama vor.
Tarab Tulku machte den Zen-Spruch lebendig: Triffst du Buddha unterwegs, so töte ihn...
"Der Schlüssel zu einer harmonischen Realitätserfahrung liegt in unserer eigenen Hand."